Im Mai 1914 wurde in Gasseldorf bereits ein Kapellenbauverein gegründet, der in seiner ersten Mitgliederversammlung am 9. Mai 1914 beschloss, bereits vorhandene Pläne für den Neubau einer Kapelle von der Gemeinde zu übernehmen und entsprechend ausführen zu lassen. Dennoch sollte es noch 38 Jahre dauern, bis die Kirche St. Maria, Hilfe der Christen feierlich eingeweiht werden konnte.
1914 existierte zwar bereits ein Vermögen von 7000 Mark, doch Einwände der Obersten Königlichen Baubehörde in München gegen den Plan und der Erste Weltkrieg verhinderten eine rasche Umsetzung des Bauvorhabens. Erst nach dem Kriegsende und nachdem sich das Leben wieder normalisiert hatte, erinnerte man sich in Gasseldorf an den geplanten Kirchenbau. Am 8. August 1920 beschloss der immer noch existierende Kapellenbauverein laut Protokollbuch, „den von den Mitgliedern gezeichneten Betrag zum Neubau einer Kapelle einzukassieren und zur Verzinsung anzulegen.“ Aus den Folgejahren sind jedoch keine weiteren Aktivitäten des Vereins überliefert. Sicher mag die Inflation 1923 dabei eine Rolle gespielt haben, die ja auch in Ebermannstadt eine geplante Renovierung der Pfarrkirche verhindert hat, aber letztlich ist über diese Zeit bis zum Dritten Reich nichts bekannt. Während der Nazidiktatur wäre sowieso kein Kirchenbau möglich gewesen, wie ja auch das Beispiel von Rüssenbach belegt.
Neue Bewegung in diese Angelegenheit brachte der Tod von Frau Anna Felbinger im November 1944, die ihr gesamtes Vermögen, ein Haus mit Scheune, Gärten und 18 Tagwerk Grundbesitz, der Kirchenstiftung Ebermannstadt vermacht hat mit der Auflage, dass dafür in Gasseldorf eine Kapelle errichtet werde. Doch auch diese hochherzige Stiftung führte noch nicht gleich zum Ziel. Im Protokollbuch heißt es dazu, dass „infolge des Krieges, der ungewissen und schlechten Nachkriegsverhältnisse und der Wertlosigkeit des Geldes an einen Kapellenbau nicht zu denken“ sei.
Nachdem nun längere Zeit nichts geschah, ergriffen im Dezember 1946 Josef Weidinger und Nikolaus Friedrich die Initiative und riefen zur Neugründung des Kapellenbauvereins auf, worauf hin sich spontan 49 Familien in die Mitgliederliste eintrugen. Im Januar 1947 genehmigte die damals zuständige Militärregierung die Gründung dieses Vereins und so konnte am 23. Februar 1947 im Schulsaal die Gründungsversammlung abgehalten werden. Laut Protokollbuch war „die ganze Gemeinde voll Begeisterung und hoffnungsvoll und einmütig schloss die Versammlung.“ In den Folgejahren ging man eifrig ans Werk. So musste das Straßen- und Flussbauamt den Acker als Bauplatz genehmigen, die Gemeinde überließ dem Verein das Bauholz, gegen Brennholz tauschte man vom Kalkwerk Ebermannstadt 200 Ztr. Kalk, für den Erlös aus Nutz- und Brennholz aus den Stiftswaldungen wurden von der Ziegelei in Spardorf die Backsteine gekauft usw. Nachdem so die Grundlagen für den Kapellenbau geschaffen worden waren, beauftragte man den Ebermannstädter Baumeister Voll, einen Plan für die Kirche zu zeichnen und reichte diesen bei den verschiedenen Baubehörden ein. Prompt erhob die erzbischöfliche Behörde Einspruch: ihr war der Kirchenraum zu groß dimensioniert und nachdem in einem Tekturplan die Ausmaße der Kapelle reduziert worden waren, wurde der Plan erneut zur Genehmigung eingereicht. Nun war es die Regierung von Oberfranken, die wegen verschiedener Mängel die Genehmigung des Plans verweigerte. Nun ließ Baumeister Voll durch den befreundeten Architekten Fritz Freitag aus Fürth einen neuen Plan zeichnen, der dann auch die Zustimmung aller Behörden bekam.
Im Herbst 1945 erfuhr Josef Weidinger über einen Freund von der Gründung eines Kapellenbauvereins in Schlaifhausen. Das war für ihn der Anlass, in Gasseldorf einen dritten Anlauf für einen Verein zu unternehmen. Dabei gewann er im Dezember 1946 seinen Nachbarn, den Schneidermeister Nikolaus Friedrich, als Vermittler bei der Amerikanischen Militärregierung zu fungieren. Diese genehmigte den Antrag im Januar 1947. Zur Mitgliederwerbung schickte Weidinger seinen Sohn von Haus zu Haus. Das war ein äußerst mühsames Unterfangen und von großer Begeisterung war in dieser Zeit nichts zu spüren. Dennoch hatten sich zur Gründungsversammlung am 23. Februar 1947 49 Bürger im Schulraum eingefunden und beschlossen einstimmig die Gründung eines Kirchenbauvereins. Als Bauplatz wurde ein Grundstück oberhalb der Schule eingeplant, das der Gemeinde gehörte. Durch Beschluss des Gasseldorfer Gemeinderates wurde dieser Standort jedoch aufgegeben.
Es folgten nun zunächst mehrere scharfe Auseinandersetzungen mit dem zuständigen Ebermannstädter Pfarrherrn, der die Ansicht vertrat, dass in Gasseldorf – auch nach dem Willen der Stifterin – nur eine Kapelle, aber keine Kirche errichtet werden dürfe.
Der 1. Vorstand hatte aber schon den Auftrag an Baumeister Voll aus Ebermannstadt erteilt, in Anlehnung an das Bauvolumen in Schleifhausen einen Bauplan für das Kirchenschiff mit einer Länge von 24 Metern anzufertigen.
Unterdessen ging die Suche nach einem geeigneten Bauplatz für die Kirche weiter. Dabei wurde schließlich nach längeren Verhandlungen mit den Nachbarn und dem Straßen- und Flussbauamt Bamberg das an der Bezirksstraße gelegene Grundstück als neuer Standort festgelegt.
Der Plan Nr. 1 scheiterte wie zu erwarten war am Einspruch des Pfarrherrn, der beim Erzbischöflichen Ordinariat die Ablehnung erreicht hatte. Es musste also ein Tekturplan erstellt und erneut an die zuständigen Behörden eingereicht werden. Nachdem diesmal die Regierung in Bayreuth die Zustimmung wegen angeblicher statischer Mängel verweigerte, zog sich Baumeister Voll aus dem Geschäft zurück.
Kurz darauf erschien Architekt Fritz Freitag aus Fürth, ein ehemaliger Studienkollege des Pfarrherrn mit einem vollkommen neuen Plan, der dann auch die Zustimmung aller Behörden bekam. So konnte nun tatsächlich mit dem Kapellenbau begonnen werden und die meisten Bürger leisteten tatkräftig Hand- und Spanndienste. Die Gemeinde überließ dem Verein das Bauholz, gegen Brennholz tauschte man vom Kalkwerk Ebermannstadt 200 Ztr. Kalk, für den Erlös aus Nutz- und Brennholz aus den Stiftswaldungen wurden von der Ziegelei in Spardorf die Backsteine gekauft usw.
Nach der Ernte im Sommer 1950 begannen die Gemeindemitglieder mit dem Bau. Ungezählte freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet und jeder Gasseldorfer beteiligte sich am Bau „unserer Kapelle“. So steht mit Recht im Protokollbuch vermerkt: „Der Arbeitsgeist und Eifer der Bevölkerung waren vorzüglich.“
Nach wochenlanger Arbeit im Steinbruch verstarb plötzlich am 12. April 1951 der 1. Vorstand Josef Weidinger an den Folgen eines Schlaganfalls. Um den bereits festgelegten Termin der Grundsteinlegung am 24. Mai 1951 nicht zu gefährden, wurde in einer sofort einberufenen außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins Franz Gebhard zum neuen Vorstand gewählt.
Nun ging es relativ zügig mit dem Bau voran. Am 19. Juli wurde aufgerichtet und bis zum November war der Bau soweit hergestellt, dass es an den Innenausbau gehen konnte. Dieser verzögerte sich jedoch, weil es immer wieder Änderungswünsche gab oder weil einzelne Gewerke ihre Arbeiten nicht rechtzeitig fertig stellten. Am 13. Juli 1952 war der Tag der Einweihung endlich gekommen und das ganze Dorf war auf den Beinen, um dieses Fest würdig zu begehen. Im Protokollbuch heißt es dazu: Der Himmel schenkte herrlichsten Sonnenschein. Die ganze Gemeinde war voll der Festesfreude, die Straßen und Gassen waren mit Bäumchen besteckt, alle Häuser beflaggt. Gasseldorf war wohl so geschmückt, wie noch nie zuvor. Vor der Kapelle war ein mächtiger Maibaum aufgestellt, die Kapelle selbst ein richtiges Schmuckkästchen. Geschmückt mit Girlanden, Bäumchen, Blumen und Flaggen.“ Der Gesangverein und der Schülerchor umrahmten die Feier, während der Dekan Schmer die Weihe der Kapelle vornahm. Im Anschluss an die Konsekration wurde das erste heilige Messopfer im neuen Gotteshaus von Dekan Schmer unter der Assistenz von Kaplan Janke und dem Franziskanerpater Aquilas Rohner aus Kanndorf gefeiert, der Gesangverein intonierte dazu die Schubertmesse und das Halleluja von Händel. Während der Festandacht am Nachmittag weihte Pater Aquilas Rohner den schlichten Kreuzweg.
Im Jahre 1953 gelang es dem Kapellenbauverein, zwei Glocken für das Gotteshaus anzuschaffen, die beim Pfingstfest die Gläubigen zum ersten Mal zum Gottesdienst gerufen haben. Außerdem konnten Dank einer Stiftung die schlichten Kreuzwegstationen durch neue ersetzt werden. Ein weiteres denkwürdiges Ereignis war am 25. November 1553. An diesem Tag hielt Pfarrer Heine seinen Einzug in Gasseldorf, das damit einen eigenen Seelsorger erhielt.
Am 30. September 1971 wurde durch das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg die Gründung einer Katholischen Filialkirchenstiftung „Maria, Hilfe der Christen“ bestätigt und am 21. Oktober 1971 wurde diese durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus genehmigt. Nachdem diese Stiftung die Verwaltung der Kirche übernommen hatte, löste sich der Kapellenbauverein schließlich im Jahre 1976 auf.
Einschneidend war der Abschied von Pfarrer Heine, der aus Altersgründen in ein Seniorenheim umziehen musste. Seitdem entfielen die täglichen Gottesdienste und an den Sonn- und Feiertagen wird die Filialgemeinde nach Möglichkeit von Ebermannstadt aus versorgt.
Eine wesentliche Veränderung erfuhr die Kapelle im Jahre 1989, als durch den Weihbischof Radspieler der sog. Volksaltar eingeweiht wurde. Seitdem wurden die Kirche und ihr Umgriff wiederholt renoviert und verbessert, sodass sie sich dem Besucher als würdiges und schönes Gotteshaus darbietet.