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Geschichte

Die Marienkapelle ist das älteste Bauwerk der Stadt. Der kleine Platz, der die Kapelle umgibt, dürfte der Kern der thüringschen Ortssiedlung gewesen sein, die vor dem 6. Jahrhundert angesetzt wird.
Angaben über den ersten Kirchenbau fehlen. Der fast quadratische Grundriss des Zentralbaues kann jedoch ein Hinweis darauf sein, dass der Ursprung bis in die romanische Zeit zurückreicht. Die abwärtsführenden Eingangsstufen belegen das hohe Alter des Gebäudes.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Testament des Gottfried von Schlüsselberg aus dem Jahre 1308, in dem er der Kapelle „zwei Pfund Heller“ vermacht.

Das äußere Erscheinungsbild der Kapelle mit Schießscharten im gedrungenen gotischen Turm (14. Jahrhundert) lässt noch ihre Bestimmung als mittelalterliche Wehrkirche erkennen. Die schweren Zerstörungen, die 1430 durch die Hussiten, 1553 im zweiten Markgräflerkrieg und 1633 durch die Schweden in Ebermannstadt angerichtet wurden, betrafen immer auch die Marienkapelle. Jedes Mal wurde das Kirchlein durch die Opferbereitschaft der Bevölkerung wieder in Stand gesetzt. Die Geschehnisse im August 1796 haben besonders tiefe Spuren hinterlassen. Im Verlauf des ersten Koalitionskrieges brannten die Franzosen das ganze Stadtviertel um die Kapelle nieder, die Kirche aber blieb vom Feuer verschont. Man sprach vom „Wunder der Marienkapelle“. Die Innenausstattung wurde aber von den feindlichen Soldaten zerstört.

Der Bildhauer Friedrich Theiler (1748-1826), der bedeutendste Sohn der Stadt, hat um 1800 die Kapelle wieder restauriert und mit Skulpturen von hoher künstlerischer Qualität bereichert. 1802 hat man die „welsche Haube“ des Turmes durch eine Spitzdachkonstruktion ersetzt.

In der Mitte des letzten Jahrhunderts wurde die gotische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen neuromanischen Bau ersetzt. Von 1838 bis 1859 diente daher die Marienkapelle, nun mit einer größeren Sakristei versehen, als Stadtpfarrkirche. Danach drohte der Kapelle der Abriss. Durch freiwillige Spenden aus der Pfarrei wurde sie jedoch erhalten. Von 1946 bis zur Vollendung der Emmauskirche 1961 stand sie der jungen evangelischen Gemeinde zur Abhaltung ihrer Gottesdienste zur Verfügung.

Mehrere größere Reparaturen und Restaurierungen waren seit 1978 nötig, um die Kapelle mit ihrer wertvollen Innenausstattung zu erhalten. Heute präsentiert sich das Kirchlein als kostbarstes Kleinod der Stadt.

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